„Wachstum bedeutet Bewegung – und Bewegung bedeutet Veränderung“

Epta Deutschland blickt auf ein außergewöhnliches Jahr zurück: Die Zahl der Mitarbeitenden hat sich verdoppelt, neue Märkte wurden erschlossen, und mit dem Zusammenschluss der Epta-Gruppe mit Hauser wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht. Doch was bedeuten diese Entwicklungen für das Unternehmen, für die Mitarbeitenden – und für die Kundinnen und Kunden? Im Gespräch mit Bernd Haller, Geschäftsführer von Epta Deutschland, werfen Kältenews einen Blick hinter die Kulissen: Wie erlebt das Führungsteam diesen Wandel? Welche Vision treibt Epta Deutschland an? Und wie gelingt es, bei all der Dynamik den Menschen im Mittelpunkt zu behalten?
Kältenews: Herr Haller, das vergangene Jahr war für Epta Deutschland geprägt von starkem Wachstum – die Zahl der Mitarbeitenden hat sich verdoppelt. Was hat dieser Wandel für Sie persönlich bedeutet und wie haben Sie ihn erlebt?
Bernd Haller: „Es war auf jeden Fall ein intensives und arbeitsreiches Jahr, in dem meine Lernkurve steil nach oben gegangen ist. Dabei habe ich festgestellt, dass ich meinen Führungsstil anpassen muss, wenn ich vier Gesellschaften in Deutschland führen, sie aber gleichzeitig auch selbstständig agieren lassen will. Bei bestehenden Positionen im Unternehmen, ist es unerlässlich, sie an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Dabei möchte ich es meinen Kolleg:innen ermöglichen, mit dem Unternehmen zu wachsen. Denn am Ende hängt unser Erfolg nicht davon ab, was ich als Geschäftsführer tue und wie ich es tue, sondern darum, wie gut ich die Weichen dafür stelle, dass mein Team bestmöglich arbeiten kann.“
Mit dem schnellen Wachstum verändert sich auch das Miteinander im Unternehmen. Wie gelingt es Ihnen, die Unternehmenskultur zu bewahren und gleichzeitig neue Kolleginnen und Kollegen gut zu integrieren?
„Unsere Unternehmenskultur wandelt sich zwangsläufig, weil sich unsere Umwelt ändert. Wir wollen aber weiterhin als werteorientiertes, privat geführtes Unternehmen wahrgenommen werden, in dem die Mitarbeitenden in das Managementteam und deren Entscheidungen vertrauen. Bei unserer aktuellen Größe ist es nicht mehr möglich, jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter persönlich zu kennen. Der Spagat besteht deshalb für mich darin, immer noch das Teamgefühl und das Miteinander zu bewahren, obwohl ich mehr Aufgaben delegieren muss. Unsere Größe macht es auch erforderlich, unseren Onboardingprozess für neue Kolleginnen und Kollegen anzupassen und zu verbessern. Das ist der Grundstein für eine gute Integration.“
Der Zusammenschluss mit Hauser hat für Aufmerksamkeit gesorgt. Was bedeutet dieser Schritt aus Ihrer Sicht für die Zukunft von Epta Deutschland – und was konkret für Ihre Kundinnen und Kunden?
„Die unterzeichnete Vereinbarung ist auch für unsere Kund:innen ein großer Schritt mit positiven Effekten in mehreren Dimensionen. Wir werden unser Leistungsportfolio vergrößern und unseren Service mit einem noch engmaschigeren Netz anbieten können. Durch die neuen Produktionsstätten werden wir unsere Innovationskraft bündeln und uns noch besser aufstellen können, um unser Ziel zu erreichen, ein ‚One-Stop-Shop-Provider‘ für unsere Kund:innen zu werden.“
Wenn Sie auf die kommenden Monate blicken: Welche Entwicklungen stehen für Epta Deutschland aktuell im Fokus – und welche Herausforderungen sehen Sie dabei?
„Wir stehen aktuell vor internen Umstrukturierungen, weil wir die Epta Kältetechnik Ost und die Epta Kältetechnik Nord mit der Epta Deutschland GmbH zu einem Unternehmen zusammenführen. Zu recht erwarten unsere Kund:innen aber weiterhin eine sehr gute Performance von uns: bei Kühlmöbeln, Anlagen, Lieferungen und Service. Wir müssen uns also anstrengen, weiterhin einen sehr guten Service zu bieten und das tägliche Business nicht von den internen Veränderungen beeinflussen zu lassen. Mit der Umstrukturierung stellen wir die Weichen für weiteres Wachstum – denn die Nachfrage unserer Kund:innen ist weiterhin hoch.“
Der Markt ist in Bewegung. Welche Trends und Themen beobachten Sie besonders aufmerksam, und wie bereiten Sie sich darauf vor?
„Die F-Gase-Verordnung ist weiterhin ein beherrschendes Thema, weil noch vorhandene Anlagen mit F-Gasen auf CO2 umgerüstet werden müssen. Hier bleibt für uns CO2 das Mittel der Wahl. Wie so viele Unternehmen treibt uns auch die Personalknappheit um. Vor allem an technisch geschultem Personal fehlt es, weshalb wir noch stärker in die eigene Ausbildung investieren. Wir werden das Konzept des Epta Trainingcenter in Mannheim auf zwei weitere Standorte in Deutschland übertragen. Perspektivisch streben wir 200 Auszubildende im Unternehmen an. Der größte Trend ist meiner Meinung nach die Digitalisierung, bei der es nicht nur um Fernüberwachung von Kälteanlagen und Kühlmöbeln geht, sondern auch um Predictive Maintenance, also die vorausschauende Wartung, und um KI-Unterstützung. Unser Business ist nach wie vor höchst anspruchsvoll: Von uns wird eine sehr gute und sehr schnelle Leistung erwartet, denn wir schützen Lebensmittel. Es ist allerdings eine Herausforderung, das mit der aktuellen Personalnot zusammenzubringen. Zudem konkurrieren wir beim Personal mit der Kälte-, Lüftungs- und Klimabranche, die Mitarbeitende mit höheren Gehaltsversprechen abwerben kann. Mir ist es wichtig zu betonen, dass gute und hochqualifizierte Arbeit auch entsprechend honoriert werden muss!“
Epta Deutschland ist Teil eines größeren Ganzen. Welche Rolle spielt die globale Epta-Gruppe für die Mitarbeitenden in Deutschland – und wie zahlt deren langfristige Vision auf die tägliche Arbeit und die Entwicklungsmöglichkeiten vor Ort ein?
„Teil einer internationalen Gruppe zu sein, ist für uns die Voraussetzung, um auf Landesebene erfolgreich zu sein. Eine schnelllebige Branche braucht eine Unternehmensgruppe mit innovativen und kreativen Köpfen und Ideen im Hintergrund. Sonst könnten wir langfristig nicht erfolgreich sein. Wir liefern aber gleichzeitig mit unserer Kundennähe und unserer Erfahrung wichtige Impulse und Input für die Entwicklung neuer Produkte und Innovationen. In puncto Entwicklung stehen den Mitarbeitenden bei Epta Deutschland alle Türen offen. In der Gruppe werden immer Talente gesucht, die gefördert werden können. Wer sich also weiterentwickeln möchte, findet hier die besten Voraussetzungen – dass man die englische Sprache beherrscht, versteht sich im internationalen Kontext von selbst.“
Abschließend: Was treibt Sie persönlich an, wenn Sie an die Zukunft von Epta Deutschland denken? Welche Vision haben Sie für die nächsten Jahre?
„Wie viele Chancen hat man im Leben, eine Nummer eins im Markt zu formen? Wir arbeiten an einer Organisation, die marktführend im Deutschland ist – im Team und mit unserer Unternehmenskultur. Dabei sollte man jedoch immer die Kund:innen im Blick behalten und für diese attraktiv bleiben. Hier passt die Vision der Epta-Gruppe sehr gut: ‚Wir wollen der bevorzugte Partner für unsere Kund:innen sein“. Es ist für mich eine große persönliche Motivation, so etwas in einem internationalen Team aufbauen zu können.“